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1. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 71

1846 - Berlin : Klemann
Frankreich. 71 Alliance (Mont St. Jean, Waterloo). —' Napoleon legt, 22. Juni, die Krone zu Gunsten seines Sohnes nie- der, geht nach Rochefort, ergiebt sich, 8. Juli, den Eng- ländern und wird nach Helena geführt, (-f 5. Mai 1821.) 1815—1824. Ludwig Xviii. besteigt wieder den Thron, durch die fremden Mächte zurückgeführt. Der größte Theil des Volks den Bourbons abgeneigt, die Wiederherstellung der frühern Adels- und Priesterherrschaft fürchtend. Ermor- dung des Herzogs von Berrp, 13. Febr. 1820. Der wohl- gesinnte König erhält indeß durch Klugheit die Ruhe und Ordnung im Lande. 1824—1830. Karl X., bisher Graf von Artois, sucht durch die feierliche Krönung zu Rheims sein königl. Ansehn zu heben. Beschränktheit und Starrsinn, wie seine Begünsti- gung des alten Adels und der Jesuiten steigern die Er- bitterung des Volks. Die Theilnahme Frankreichs an der Schlacht von Navarin 1827, die den Griechen gewährte Hülse in Mo rea, 1828, selbst die ruhmvolle Eroberung Algiers (Mai bis Juli 1830) bringt keine der Regierung günstigere Stimmung hervor. 1830. Julirevolution. 'Vertreibung der Bourbons. Das Haus Orleans. Die Ordonnanzen des Königs vom 25. Juli, wodurch die von Ludwig Xviii. gegebene Charte verletzt, die Preß- freiheit aufgehoben, das Wahlgesetz beschränkt, die neu ge- wählte Kammer w'ieder aufgelöst wird, erzeugt in Paris Aufläufe und allgemeine Gährung. 27. bis 29. Juli blu- tiger Kampf; das Volk besetzt die königl. Schlösser. Der Hof in St. Cloud, dann in Rambouillet. Provisorische Regierung; der Herzog von Orleans Generallieutenant des Königreichs. Der König, dessen einlenkende Vorschläge zu- rückgewiesen werden, entsagt ani 2. Aug. (zu Gunsten seines Enkels, des Herzogs von Bordeaur) und schifft sich am 18. Aug. in Cherbourg nach England ein (ff in Oestreich 1836). — Ludwig Philipp, Herzog von Orleans, am 7, Aug.

2. 1815 - 1861 - S. 15

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
10. aus der Schrift: woher und wohin? oder d. preuß. Landtag im I- 1840 15 unerläßlich roar, Freiheit der Verkehrs im Innern, bedarf es nur noch wohlfeiler und schneller Transportmittel, um sich auf die Stufe der ge-werbfleißigsten Nationen der Erde empor zu schwingen.l) 10. ftus der Schrift: woher und wohin? ode<der preußische Landtag tm Jahre 1840?) [3m Jahre 1840] fragte der König vor seiner Huldigung: „welche Zusicherungen wollt Ihr preußischen Stände3) bestätigt haben?" Und der Landtag antwortete: Nur die Vollführung dessen, was im Jahre 18154) und späterhin in ständischer Hinsicht zugesagt ist, und zwar wünschen wir General-Stände, die auf Erfordern Hat geben, damit die obersten Administrations-Beamten der ständischen Versammlung gegenüber nicht wie bei den Provinzial-Landtagen über die Landtage zu stehen kommen. Und so antworteten die Stände auf die Frage ihres Königs und mußten also antworten; denn der Fluch von Geschlecht zu Geschlecht würde sie getroffen haben, hätten sie jetzt vor ihres Königs Thron und vor (Bottes Angesicht die Wahrheit verleugnet und die Stimme ihres Gewissens und ihrer Überzeugung erstickt. Und wer gab diese Antwort? Nicht eigentum- und heimatlose Menschen, nicht gedankenleere Jünglinge, nicht momentan aufbrausende Geister, die nur blindhin nach Neuerungen haschen. Begüterte Männer, Männer von Urteil und gereifter (Erfahrung, Männer in grauen haaren stellten den Antrag, und zwar solche, welche, wenn ihr verlangen zur Anarchie oder auch nur entfernt zur Illoyalität hinführen könnte, dadurch mehr verlieren würden, als das regierende Haus zu befurchten haben dürfte. . . . Und gegen wen ist der Antrag gestellt? Mit nichten gegen den Souverain, wohl aber gegen die Werkzeuge des Gouvernements, welche die Kulturentwickelung im Volke hemmen, das Volk in Unmündigkeit festhalten wollen und sich allein nur, gleich den katholischen Priestern, als vollmündige betrachten. wohin, so dürfte man fragen, würde der Antrag führen ? was würde die Folge der Zusammenberufung von Generalständen sein? Sic würde allerdings die gewichtigsten Resultate mit sich führen; denn zunächst und vor allem werden die Generalstände die Verwaltung aller Angelegenheiten, welche nicht Gouvernements-, sondern National- und Kommunalsachen sind, sich zueignen. . . . Auf den Charakter und die Stimmung des Volkes wird dies den wohltätigsten (Einfluß haben. Dem Souoerain selbst gibt die ständische Repräsentation für die Würdigkeit 1) flm 8. ctprtl 1839 wurde die ganze Streife eingeweiht. Stehe $r. Schulze a. a. D. S. 54. (flrtifel des Leipziger Tageblatts vom 10. flpril 1839.)' 2) Die Schrift hat zum Verfasser den Minister Theodor von Schön. Sie findet sich in dem Werke „ftus den papieren des Titinifters und Burggrafen von Inarienburg Theodor von Schön", Bd. Iii, S. 230—239. 3) Stände der Provinz Preußen. 4) Siehe Hr. 1 dieses Heftes.

3. Die Burgfrau von Ahlden - S. 14

1893 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 14 — Celle begeben, um sich des Auftrages, der ihm gegeben war, zu entledigen. Er ging jedoch nicht sofort zum Herzog, denn er mochte fürchten, daß dieser den Antrag zurückweisen würde, da ihm die Abneigung der Kurfürstin gegen seine Gemahlin und Tochter nicht entgangen sein konnte. Jßlaten glaubte, sich zuvor einen Bundesgenossen in Celle sichern zu müssen, und einen solchen hoffte er zu finden in dem ersten Minister des Herzogs Georg Wilhelm, dem Grafen Bernstorff. Zu ihm begab er | sich deshalb zuerst und stellte ihm die Verbindung zwischen den Hosen von Hannover und Celle im vorteilhaftesten Lichte dar. Graf Bernstorff war ein ehrgeiziger Mann und ein gewandter Höfling, und obgleich es ihm nie gelungen war, die Gunst Eleonorens zu erlangen, weil diese mit ihrem Scharfblick seine wahre Gesinnung durchschaute, so übte er doch einen großen Einfluß aus auf den, Herzog. Als ihm nun Platen vorstellte, daß, wenn die geplante Verbindung zustande komme, sicher der Kurfürst sich ihm dankbar erzeigen werde und ihm eine geachtete Stellung am Hofe von Hannover gewiß sei, da vermochte er nicht zu widerstehen. Schon längst hätte er gern den stillen Hof von Celle mit dem glänzenden Hofe von Hannover vertauscht, und als ihm nun die Erfüllung dieses Wunsches in nahe Aussicht gestellt wurde, da war er sofort bereit, alles zu thun, um sich dem Kurfürsten Ernst August gefällig zu erzeigen. Noch an demselben Abend hielt er seinem Herrn einen langen Vortrag, worin er ihm das Vorteilhafte dieser Verbindung vorstellte. Die Bedenken des Herzogs wußte er zu beseitigen. „Euer Durchlaucht mächtiger Bruder, der Kurfürst, wird imstande sein, die unbegründeten Vorurteile seiner erlauchten Gemahlin, falls solche in der That bestehen sollten, zu überwinden", sagte er; „ist erst die Prinzessin am Hofe von Hannover, fo wird ihr dort auch der Platz eingeräumt werden müssen, der ihrer hohen Stellung gebührt, und selbst die Abneigung der Kurfürstin wird daran nichts ändern können. Außerdem gebe ich Eurer Durchlaucht zu bedenken, daß

4. Die mittlere und neue Welt - S. 276

1873 - München : Lindauer
276 Wolstand einzubüßen. Gegen das Haus Oranien, welches die Erblichkeit der Statthalter würde im Mannesstamme 1674 erhalten, 1711 verloren und 1747 zum zweitenmale erlangt hatte, brach 1786 ein republikanischer Aufstand los, welcher 1787 durch die Vermittlung Preußens unterdrückt ward. Der französische General Pi chegrn, der 1794 Belgien eroberte, unterwarf 1795» auch Holland, das noch in demselben Jahre zurbatavischen Republik erklärt ward (s. S. 203). Diese mußte 1798 einige südliche Landstriche an Frankreich und im Frieden zu Amiens 1802 die 'Mel Ceylon an England abtreten (s. S. 207). Nachdem sich die batavische Republik 1805 eine neue Verfassung gegeben hatte, ward sie 1806 von Frankreich zum Königreich Holland erklärt und erhielt Ludwig B o n a p a r t e, Bruder _ des Kaisers Napoleon, zum König. Da dieser sein Land der französischen Politik nicht opfern wollte, so dankte er, nachdem er 1810 Seeland und Geldern an Frankreich abgetreten, in demselben Jahre zu Gunsten seines Sohnes ab, aber Kaiser Napoleon verwarf die Verfügung über die Troufolge und vereinigte Holland mit Frankreich. Nach der Schlacht bei Leipzig (1813) ermutigte der preußische General Bülow die Holländer zur Abschütteluug des französischen ^oches, und am 30. November 1813 traf der Prinz von Orauieu in .öaaa ein und übernahm die Leitung des Landes als souveräner ■V V _ _____ r i a r. _______________________'s. _ V (X ^ f s A. v» Sn bestieg. Dieser erhielt zur Entschädigung für die vom Hause Oranien au Deutschland abgetretenen Lander Luxemburg als deutsches Großherzogtum. § 79. Welgien und Kolland seil 1814. Das aus der Verbindung Belgiens mit Holland entstandene Königreich der Niederlande (s. den Schluß des §. 78) ward durch den zweiten Pariser Frieden (1815) um emige von Frankreich abgetretene Bezirke vergrößert, nahm aber teme gedeih-liebe Entwicklung, da die Belgier und Holländer tn Abstammung, Charakter, Religion, Sprache, Sitten und Berufsweise zu verschieden waren und die an Zahl überlegenen Belgier das politische Übergewicht der Holländer nur mit großem Unmut ertrugen. So bildete sich in Belgien gegen die Regierung eilte doppelte Oppositionspartei, eine liberale und eine klerikale, und die fran8°We ^l= Revolution 1830 gab Anlaß zu dem Brüsseler Aufstand vom 25a anst 1830, dem am 20. September ein.zweiter folgte. Der Puuz von Oranien (der nachmalige König Wilhelm Ii) suchte durch .Nachgiebigkeit die Herrschaft seines Hauses zu retten, mußte sich aber nach blutigeni Kanipse in Brüssel an btt Grenze Belgiens zuruct^ ziehen, und nach kurzer Zeit wareu die Holländer aus allen belgi-

5. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 63

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 63 — Jetzt sank es mehr und mehr zum bloßen Paganismus herab, polizeilich überwacht und chicaniert, mitunter wegen Magie oder Verbreitung oou Aberglauben belangt, oder bei politischen Demonstrationen in seinen eifrigsten Anhängern gestraft. Die vornehmsten Gallier ambitionierten in der Folge nur noch römische Priestertümer; diese bildeten so einen der mächtigsten Hebel für die friedliche Verschmelzung des gallischen Wesens mit dem römischen. Der Landtag, als die Repräsentanz der gallischen Nation im Rahmen des Reiches, hatte das Recht, Ehrenbezeigungen für Statthalter oder sonstige verdiente offieielle Persönlichkeiten zu votieren und Adressen an den Kaiser zu erlassen; über mißliebige Statthalter konnte man Beschwerde führen. Wir hören, daß im Jahre 225 n. Chr. eine starke Oppositionspartei vorhanden war; nur der energischen Verteidigung des angeklagten Statthalters durch einen der Deputierten verdankte dieser seine Rettung, was er wie sein Nachfolger durch Dankschreiben anerkannte: der Deputierte fühlte sich dadurch seinerseits so geschmeichelt, daß er beide Briese auf seinen Grabstein setzen ließ; so sind sie uns erhalten. Man sieht daraus, daß die Regierung sich über Illoyalität nicht zu beklagen hatte. Obwohl in Lugudunum der gesamte Verwaltungsapparat der gallischen Provinzen vereinigt war, so florierte die Stadt doch auch in jeder anderen Beziehung, namentlich in Handel und Gewerbe. Die Seidenindustrie, die gegenwärtig dort in so hervorragender Weise vertreten ist, datiert bis in die römische Zeit zurück; es gab in Lugudunum eine starke Kolonie orientalischer Kaufleute, welche die Seide in rohem Zustande aus den Ländern der „Serer" durch den Karawanenhandel über Persien bezogen. Die Verarbeitung erfolgte entweder in den Jndusirieorten Syriens, wie in Tyrus und Berytus, oder in Lugudunum, wo die hier angesiedelten Kleinasiaten und Syrer vermöge der energischen Art und der Gewandtheit ihres Geschäftsbetriebes, den Galliern überlegen waren. Von Lugudunum aus wurden zahl-

6. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 52

1880 - Leipzig : Arnoldi
52 Zweiter Kursus. Iii. Die neuere Geschichte. 1871 Jtan. 15—18. General Werder behauptet seine Stellung an der Lisaine gegen Bourbaki und beharrt in der Belagerung von Beifort. 18. Proklamation des deutschen Kaiserreiches im Schlosse von Versailles. 19. General Göben schlägt die französische Nordarmee bei St. Quentin. 28. Waffenstillstand zu Versailles. Bismarck. Favre. Die deutschen Truppen besetzen die Forts von Paris. Die französische Armee verbleibt kriegsgefangen in der Stadt. Febr. 1. die französische Ostarmee flüchtet sich in die Schweiz. Beifort kapituliert Febr. 16. 17. die französische Nationalversammlung zu Bordeaux stellt Thiers an die Spitze der Regierung (—1873). 26. Friedenspräliminarien zu Versailles; März 1 Einzug der deutschen Truppen in Paris. ^lärz 18 ___ Mai 29. Aufstand der Kommunisten in Paris. Versailles Sitz der französischen Regierung. 21. Eröffnung des ersten deutschen Reichstags durch Kaiser Wilhelm. Verfassung des deutschen Reiches vom 16 April. Fürst Bismarck Reichskanzler. Mai 10. Friede zu Frankfurt zwischen dem deutschen Reiche und der französischen Republik. Eisass und Lothringen (mit Metz) kommen an Deutschland zurück. Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. I. Das Altertum. Ursprünglicher Glaube an den einigen Gott. Die Ueber-gänge von dem unstäten Hirten- und Jägerleben zum Ackerbau und zu festen Wohnsitzen. 4000 uralte Kultur in Ägypten, Babylonien, Baktrien» In^ (China). Allmähliche Ausbildung der Priesterherrschaft und des Kastenwesens. Ägyptische Pyramiden una Tempel; Hieroglyphen.

7. Quellenbuch zur deutschen Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 171

1906 - Leipzig [u.a.] : Ehlermann
— 171 — wie den Grundsätzen internationaler Höflichkeit gegen die Vertreter fremder Souveräne und Nationen entspricht. In bezug endlich auf die Abreise unseres Botschafters bemerke ich nur, wie es dem französischen Kabinett amtlich bekannt war, daß diese keine Abberufung, sondern ein vou dem Botschafter aus persönlichen Rücksichten erbetener Urlaub war, bei welchem der letztere die Geschäfte dem ersten Botschaftsrat, der ihn schon öfter vertreten, übergab und dies, wie üblich, anzeigte. Auch die Angabe ist uuwahr, daß Se. Majestät der König mir, dem unterzeichneten Bundeskanzler, von der Kandidatur des Prinzen Leopold Mitteilung gemacht habe. Ich habe gelegentlich durch eine bei den Verhandlungen beteiligte Privatperson vertraulich Kenntnis von dem spanischen Anerbieten erhalten. Wenn hiernach alle von den französischen Ministern angeführten Gründe für die Unvermeidlichst des Krieges in nichts zerfallen und absolut aus der Luft gegriffen erscheinen, so bleibt uns leider nur die traurige Not-, Wendigkeit, die wahren Motive in den schlechtesten und seit einem halben Jahrhundert von den Völkern und Regierungen der zivilisierten Welt gebrandmarkten Traditionen Ludwigs Xiv. und des ersten Kaiserreichs zu suchen, welche eine Partei iu Frankreich noch immer aus ihre Fahne schreibt, und denen Napoleon Iii., wie wir glauben, glücklich widerstanden hatte. Als bewegende Ursachen dieser bedauerlichen Erscheinung können wir leider nur die schlechtesten Instinkte des Hasses und der Eifersucht auf die Selbständigkeit und Wohlfahrt Deutschlands erkennen, neben dem Bestreben, die Freiheit im eigenen Lande durch Verwicklung desselben in auswärtige Kriege niederzuhalten. Schmerzlich ist es zu denken, daß durch einen so riesenhaften Kampf, wie ihn die nationale Erbitterung und die Größe und Macht der beiden Länder in Aussicht stellt, die friedliche Entwicklung der Zivilisation und

8. Teil 2 - S. 130

1887 - Leipzig : Teubner
— 130 — lieh, dafs kein freier Engländer anders als durch Richter seinesgleichen und nach den Landesgesetzen verurteilt werden dürfe. Johann starb während des Versuches das erzwungene Gesetz wieder zu beseitigen. Es folgte die rühmlose, aber für Englands Freiheit ver-heifsungsvolle Regierung Heinrichs Iii. (1216—1272). Nach unrühmlichen Feldzügen gegen Frankreich und einer den Wohlstand des Landes verwüstenden Günstlingsherrschaft erhob 1264 Graf Simon von Montfort-Leicester an der Spitze des Adels die Fahne des Aufruhrs und nahm den König mit seinen Söhnen gefangen, fiel aber 1265 gegen den der Haft entflohenen Kronprinzen Eduard. Dieser brach die Adelsherrschaft und brachte dem König Freiheit und Ruhe. An diesen Aufruhr knüpft sich der Ursprung des englischen Parlaments. Anfänglich bildeten die großen Barone und Prälaten des Königs Rat und Gericht. Diese durchreisten richtend die Grafschaften und erledigten dabei zugleich die Steuerbedürfnisse durch Unterhandlungen mit Adel und Städten. Ausnahmsweise wurden Abgeordnete der Grafschaften, von den Einwohnern gewählte Edelleute zum König berufen (Diäten 'in going, staying and returning’), aber noch gab es keine steuerbewilligende Versammlung. Da berief 1265, um seine Usurpation zu stützen, Graf Simon von Montfort Abgeordnete aus den Grafschaften, Städten und Flecken in das Parlament und Eduard I. machte hieraus eine dauernde Einrichtung. Erst später erfolgte die Trennung in Ober- und Unterhaus (Peers, Haus der Gemeinen) und das letztere nahm, weil nur die Gemeinen zahlten, die alleinige Bewilligung der Steuern in Anspruch. Das durch die beständigen Kriege mit dem Ausland wachsende Geldbedürfnis der Könige förderte die Bedeutung des Parlaments. So gewann England durch schwache und unwürdige Regierungen die Grundlagen einer zwar das Königtum beschränkenden, aber Gesetz und Recht schirmenden und die Verschmelzung der Nationalitäten anbahnenden Verfassung. Der dritten Periode vierter Abschnitt. Untergang der christlichen Herrschaften im Orient und die Kultur der Kreuzzüge. Mit der Niederlage des Kaisertums begann auch die kriegerische Bewegung des abendländischen Rittertums gegen den Orient zu erlöschen. Schon 1244 hatten die Chowaresmier1) In Turan und Iran hatte gegen 1100 der seldschuckische Statthalter von Chowaresmien (Landschaft am mittleren Amur) ein

9. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 270

1886 - Dresden : Höckner
270 2. Von der Stimmung der neuen gesetzgebenden Nationalversammlung (im Mai 1849) untersttzt, beschwichtigte Louis Napoleon durch eine friedliche und gemigte Politik das anfngliche Mitrauen des Auslandes. Whrend nun die Versammlung aus Furcht vor den Roten das allgemeine Wahlrecht und die Prefreiheit beschrnkte, gewann er bei seinen Rundreisen die Massen, durch die rmische Expedition (s. S. 269) die Geist -lichkeit, so da seine Wiederwahl trotz der Verfassung immer wahrscheinlicher wurde, zumal sonst neue Wirren zu befrchten standen. Da die Kammer eine diese ermglichende Revision der Dec Verfassung (Tocqueville) im Juli 1851 verwarf, trieb Loms 1851 Napoleon zum Staatsstreich am 2. December 1851, fr den er die Truppen (St. Arnaud schon gewonnen hatte. 3. Die Fhrer der gegnerischen Partei (Thiers, Cavaignac) wurden verhaftet, die Auflsung der Nationalversammlung und eine neue Verfassung verkndigt (zehnjhrige Prsidentschaft, Wiederherstellung des allgemeinen Stimmrechts, ein Senat neben dem Corps legislatif), der Belagerungszustand der Paris und 10 (spter 32) Departements verhngt, der schwache Widerstand am 4. Deeember in Blut erstickt, Tausende nach Lambsa und Cayenne deportiert. Doch eine Volksabstimmung hie die Umwlzung gut. denn Louis Napoleon erschien als Retter der Gesellschaft" vor soeialistischem Umsturz. Eben dies begnstigte die Verwandlung seiner Prsidentschaft in das erbliche Kaiser- D^c tum, die der Senat im November beschlo, das Volk mit fast acht 1852 Millionen Stimmen guthie. Am 2. December 1852 wurde Napoleon Hi. als Kaiser der Franzosen proklamiert und rasch von den fremden Mchten anerkannt. So fhrte in Frankreich die Revolution durch die Republik zum Kaisertum, das doch seinen gewaltsamen Ursprung nicht verleugnen konnte; in Italien endete sie mit der Wiederherstellung der alten Zustnde auer in Piemotit, m sterreich mit einer Verschrfung des alten centralisierenden Absolutismus, m Deutschland mit teilweiser Behauptung der innern Reforincn, aber mit dem vlligen Scheitern der nationaleinheitlichen Fe-strebungen. Nirgends versprach deshalb das Ergebnis wirkliche Dauer. lunqenen Aufstandsversuch in Straburg und nach seiner Rckkehr aus Amerika 1840 in Boulogne, entkam 1846 aus dem Gefngnis m Ham nach England und bereitete seine sptere Rolle durch Politische Schriften vor. Im September 1848 trat er in die Nationalversammlung ein.

10. Die neuere Zeit - S. 115

1882 - Leipzig : Baedeker
Belgien und Holland. . 48. 115 3. Die dritte Republik, 1870 bis heute. Auf die Beendigung des Krieges mit Deutschland folgte in Paris der Aufstand der Commune" (1871), der die Stadt mit allen Grueln des Brgerkrieges erfllte. Nach Herstellung der Ordnung bemhten sich die Prsidenten der Republik, Thiers, Mac Mahon, Grevy die Strke des Staates gegenber dem Treiben der Parteien zu heben und die Heereseinrichtungen zu verbessern. . 48. Belgien und Holland. Nur 15 Jahre dauerte die von dem Wiener Kongresse gestiftete Verbindung Belgiens mit der Republik Holland zu einem Knig-reiche der Niederlande unter Wilhelm I. Die Verschiedenheit beider Völker in Religion, Sprache und Sitte lie die von der Re-gierung versuchte Verschmelzung derselben zu einer Nation um so weniger gelingen, als die Hollnder, obgleich an Volkszahl geringer, "sich als das herrschende Volk betrachteten. Zahlreiche Beschwerden der Belgier, namentlich der Einmischung der Staatsgewalt in die Verhltnisse der katholischen Kirche sowie der die Bevorzugung der Hollnder, waren vorausgegangen, als nach dem Beispiele der Pa-rifer Juli-Revolution am 25. Aug. 1830 ein Volksaufstand in Brssel ausbrach, bei dessen Verlauf die Trennung Belgiens von Holland in Gesetz und Verwaltung gefordert wurde. Da der König dieselbe nicht bewilligen wollte, wurden die hollndischen Besatzungen ans dem Lande verjagt, nur General Chasse behauptete sich in der Citadelle von Antwerpen. Ein belgischer National-Kongre in Brssel sprach in bereinstimmung mit der Londoner Konferenz der 5 Gro-mchte die Unabhngigkeit Belgiens aus, stellte eine neue, sehr freisinnige Verfassung auf und erwhlte den Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg zum erblichen Könige der Belgier (reg. 1831 bis 1865). Zwar widersetzte sich Holland und erneuerte den Krieg, hatte aber, da den schon sehr bedrngten Belgiern ein franzsisches Heer zu Hlfe kam, keinen Erfolg; Chasse mute die tapfer ver-teidigte Citadelle von Antwerpen bergeben (1832). Doch wurde erst im I. 1839 der Friedensvertrag unterzeichnet, demzufolge Belgien einen Teil von Luxemburg und Limburg an Holland abtrat. Durch groartigen Aufschwung des Handels und der Industrie erhob sich der junge Staat zu einem der blhendsten auf dem europischen Festlande. 8*
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